Der Verein
Rainbow aachen e.v.
Über unsere Arbeit
Der Rainbow e.V. Aachen sieht sich seit seiner Gründung vor vierundzwanzig Jahren als zentrale Anlaufstelle für queere Themen in Aachen. Während die anderen Organisationen häufig spezielle Themenfelder oder Zielgruppen abdecken, bemüht sich Rainbow nicht nur, die noch vorhandenen Leerstellen im Bedarf abzudecken, sondern darüber hinaus auch eine koordinierende Funktion einzunehmen.
Mit seiner digitalen Präsenz in Form der eigenen Internetseite sowie in den sozialen Medien bietet der Rainbow e.V. oft die erste Kontaktmöglichkeit zur queeren Community in Aachen. Gleichzeitig nutzt der Verein diese Strukturen, um aktuelle Themen aufzugreifen, bzw. in die Community zu tragen, beispielsweise in der eigenen Youtube-Interviewreihe TalkOUTloud.
Die Anfragen an den Verein reichen von einer einfachen Erstberatung über die Vermittlung an andere Organisationen bis hin zur Lebensberatung im Rahmen der ehrenamtlichen Möglichkeiten. Besonders Erwachsene über 27 Jahre, die nicht in die Zielgruppen der anderen Organisationen passen, finden im Rainbow e.V. einen Ort der eigenen Repräsentation und Teilhabe. So existiert beispielsweise ein regelmäßiger Spieleabend im Rahmen einer Offenen Türe.
Zu den besonderen Arbeitsgebieten des Vereins gehören entsprechende Themenfelder: Diversity in Alltag und Beruf, Queerness im Alter, Regenbogenfamilien, Diskriminierung und Gewalt aber auch Coming Out sind Aspekte, um welche sich der Verein in besonderer Weise kümmert. Gerade das Diskussionsfeld Glaube – Kirche – Queerness nimmt aktuell einen besonderen Stellenwert ein. Intensiven Austausch gibt es mittlerweile auch mit dem Gleichstellungsbüro der Stadt Aachen.
Insgesamt steht das Bestreben nach queerer Repräsentation im öffentlichen Raum sowie der Kontakt mit den zuständigen Institutionen, namentlich Politik und Verwaltung, ganz vorne. Dementsprechend ist Rainbow nicht nur bei diesem Antrag, sondern auch bei der Organisation der jährlichen Pride Demonstration (CSD Aachen) maßgeblich beteiligt. Daneben werden natürlich Aktionen für besondere Jahrestage vorbereitet, beispielsweise den IDAHOBIT (Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie am 17. Mai) oder den Coming-out-Tag am 11. Oktober.
Um auch Strukturen außerhalb des Vereins zu fördern, baut Rainbow intensiv Netzwerke und Kommunikationsstrukturen auf, die dem Support und der Selbsterfahrung der Community dienen. Neben überregionalen Kooperationsorganisationen wie dem queeren Netzwerk NRW oder dem LSVD (Lesben- und Schwulenverband in Deutschland) geht es auch um den „queer-friendly“ Status von Läden, Kneipen und anderen Treffpunkten.
Der Rainbow e.V. nimmt damit die Funktion eines Zentralorgans der queeren Community in Aachen wahr und bemüht sich nicht nur um eine Erhöhung der Sichtbarkeit der Community im öffentlichen Raum, sondern auch um eine Vernetzung der einzelnen Gruppen sowie die Bewerbung ihrer jeweiligen Angebote. Daraus resultiert ein hohes Pensum an Öffentlichkeitsarbeit.
All dies wurde bislang ehrenamtlich geschultert, doch arbeiten die Vereinsmitglieder aktuell weit über ihre tatsächlichen Kapazitäten hinaus. Vieles muss nach dem Hiatus der Pandemie ganz neu aufgebaut werden und selbst die bestehenden Strukturen können der deutlich gewachsenen Nachfrage nicht länger gerecht werden. Bislang wurde immer versucht, alle Aufgaben durch die Vereinsbeiträge und bisweilen einzelne Spenden zu stemmen, doch auch hier ist die Grenze mittlerweile erreicht. Da insbesondere durch den ohne externe Finanzierung ermöglichten diesjährigen CSD die Kassen weitgehend leer sind, könnte bereits im nächsten Jahr die Organisation nicht mehr gewährleistet werden.